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Hygiene- und Schulkonzept

Eine stellvertretende Schulleiterin aus Sachsen, mit der wir im vorherigen Blog „Dauerferien oder Dauerstress?“ endeten, berichtet uns weiter von ihren Erfahrungen mit der „Mangelwirtschaft“, die besonders jetzt deutlich wurde. Heute setzen wir unseren Blog weiter fort. Es ist eine Zusammenfassung zu der erneuten Herausforderung durch die Lockerung der Corona-Regularien für Schulen und Kitas – kurzfristig ein Hygiene- und Schulkonzept zu entwickeln.
Digitalpakt hat bislang nichts verbessert
Wir reiben uns also auf zwischen gesetzlichen Vorgaben und Mangel. Der vielbeschworene Digitalpakt hat für uns noch nichts verbessert. Kein Cent floss daraus, die Gelder wurden von Seiten des Trägers noch nicht einmal beantragt. Wir rechnen damit, vor erneuten häuslichen Lernzeiten zu stehen. Da verfolgen wir den Plan, uns mehr Möglichkeiten zu erkämpfen.
Nun aber gilt es erst einmal, mit nur einer Woche Vorlauf ein komplett neues Hygiene- und Schulkonzept zu entwickeln. Ich freue mich unheimlich auf die Kinder, auch wenn ich in Hinblick auf eine gesundheitsschützende Organisation des Schulbetriebs unter den gegenwärtigen Vorgaben noch einige Bauchschmerzen habe.
Nähe und Späße mit Schülern fehlen
Meine Freundin aus Studienzeiten ist mittlerweile Gymnasiallehrerin in Rheinland-Pfalz. Sie berichtet mir, wie sie unter den neuen Hygienebedingungen unterrichtet. Auch das hat mich sehr bewegt. „Schule funktioniert unter diesen Umständen nicht. Wir haben die 10., 11. und 12. Klassen wieder in der Schule. Eigentlich sind wir die meiste Zeit damit beschäftigt, aufzupassen, dass sie sich waschen, desinfizieren und Abstand halten. Dafür sind aber die Räume und Gänge nicht ausgelegt. Wir haben uns einen eigenen Gesichtsschutz gebastelt, ähnlich wie bei einem Schweißer. So müssen wir nicht mit Mundschutz arbeiten, was das Unterrichten fast unmöglich macht. Für die jüngeren Schüler ist es besonders schwierig zu verstehen, dass wir sie als Lehrer jetzt nicht mehr drücken oder mal in den Arm nehmen dürfen. Man darf keine Nähe zulassen und möchte doch eigentlich gern wieder die Schüler angrinsen und mit ihnen einen Spaß machen. Da bleibt aktuell leider viel auf der Strecke.“
Dauerferien oder Dauerstress
Eindrucksvolle, ehrliche, aber auch beklemmende Berichte. Sie machen uns Eltern auch deutlich, mit welchen teils banalen Hürden unsere Lehrer zu kämpfen hatten. Sie erklären, warum Homeschooling weniger digital und modern ablief, als von vielen erwartet. Und es zeigt, was viele Lehrer derzeit leisten. Das verdient größten Respekt!
Zusammenfassung
Nun haben wir sehr viele Eindrücke von Kindern, Eltern und Lehrern zum Homeschooling bekommen. In unserem abschließenden Blogbeitrag wollen wir uns mit dem Thema Berufsorientierung in Zeiten von Corona beschäftigen. Messen oder persönliche Begegnungen zwischen Firmen und Schülern fallen aktuell weg. Wie kann Berufsorientierung trotzdem funktionieren? Bleibt dran.
In eigener Sache
Hier bloggt die Dresdnerin Skadi Hofmann, Journalistin und PR-Managerin zwischen Homeoffice und Homeschooling mit einem Zweitklässler. Unterstützt wird sie mit verschiedenen Erfahrungsberichten, diesmal von drei befreundeten Lehrerinnen.
* Im Interesse einer besseren Lesbarkeit wird nicht ausdrücklich in geschlechtsspezifischen Personenbezeichnungen differenziert. Die gewählte männliche Form schließt selbstverständlich das weibliche und diverse Geschlecht ein