Erfahrungen mit Homeschooling

Wie ergeht es den Jugendlichen?

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Homeschooling Gymnasium Blogbeitrag

Homeschooling aus Sicht der Jugendlichen 

Im jüngsten Blog hatte ich euch von den Erfahrungen zweier Grundschüler mit dem Homeschooling berichtet. Diesmal wollen wir wissen: Wie ergeht es den Jugendlichen an weiterführenden Schulen, die ja einen deutlich breiteren Stundenplan zu bewältigen haben. Eltern können hier oft nur bedingt helfen. Wir haben einige Achtklässler und einen Neuntklässler befragt, mit denen wir von Onkel Sax derzeit unser Bewerbungstraining online durchführen. 

Was gefällt den Jugendlichen am Homeschooling?

Sie können sich in einem bestimmten Rahmen ihren Tag selbst organisieren und lernen dabei natürlich auch viel: Wie strukturiere ich mich, wie baue ich mir einen Wochenplan, wie motiviere ich mich? Hier ziehen die Schüler neue Erkenntnisse aus der speziellen Situation. Was an vielen weiterführenden Schulen gut läuft: Es gibt einen aktiven Klassenchat oder auch Videochats mit den Mitschülern. So sehen sich die Jugendlichen zumindest virtuell und haben auch einen gewissen Austausch mit ihren Lehrern. Klar ist auch: Nicht überall ist so etwas selbstverständlich. Es gibt Paradebeispiele für E-Learning wie das Kreisgymnasium in Neuenburg, das es diese Woche mit seinem fortschrittlichen Online-Konzept bis ins Fernsehen schaffte (den Link findet ihr am Ende des Blogbeitrags). Und es gibt Schulen, bei denen ein erster Videochat erst nach fünf oder sechs Wochen stattfand. Mancherorts scheiterte er auch komplett an den fehlenden technischen Voraussetzungen in den Schulen. 

Was gefällt Jugendlichen am Homeschooling nicht? 

Zuerst genannt wurde hier die geringe oder manchmal gänzlich fehlende Kommunikation zwischen Lehrern und Schülern. Gerade bei schwierigen Unterrichtsthemen, bei denen Eltern nur bedingt unterstützen können, fehlt die Lehrkraft enorm. „Vor allem bei neuem Lernstoff mangelte es an persönlichen Erklärungen. Viele Lehrer haben emphatisch reagiert, andere aber auch Druck gemacht und wenig Verständnis gezeigt“, berichtet Joel aus Klasse 9. 

Wenn die Chats dann einmal laufen, spielt die Technik nicht in jedem Haushalt mit. Die Jugendlichen beklagen oft eine schlechte Netzabdeckung und sie kennen sich mit der in Sachsen genutzten Lernplattform „Lernsax“ wenig ausweil diese bislang kaum genutzt wurde. „Hier musste ich teils kompliziert nach den wöchentlichen Aufgaben suchen. Die Blätter waren oft unübersichtlich und ich musste enorm viel drucken“, sagt Joel. Neben fehlender Wissensvermittlung stört viele der Achtklässler, dass Aufgaben nicht richtig kontrolliert werden und dass ihnen bei der Abarbeitung der Aufgaben eine vorgegebene Struktur fehlt.  

Unsere kleine Umfrage zeigt: Es sind gute Ansätze für E-Learning erkennbar, aber dieser Bereich bedarf dringend einer möglichst raschen Professionalisierung, denn das Homeschooling kann uns zu späteren Zeitpunkten womöglich wieder ereilen. 

Hier geht’s zum TV-Beitrag bei Kika Live: https://www.kika.de/kika-live/sendungen/sendung120832.html 

Im nächsten Blogbeitrag stehen die Lehrer im Mittelpunkt. Viele Eltern können aktuell schwer einschätzen, was so ein Lehrer denn eigentlich den ganzen Tag macht. Wir haben einige von ihnen befragt. Bleibt dran. 

Hier bloggt die Dresdnerin Skadi Hofmann, Journalistin und PR-Managerin zwischen Homeoffice und Homeschooling mit einem Zweitklässler. Unterstützt wird sie mit verschiedenen Erfahrungsberichten, diesmal von Dresdner Achtklässlern. 

 

* Im Interesse einer besseren Lesbarkeit wird nicht ausdrücklich in geschlechtsspezifischen Personenbezeichnungen differenziert. Die gewählte männliche Form schließt selbstverständlich das weibliche und diverse Geschlecht ein

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