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Der Wandel von Berufsbildern

Der Wandel
Wie im vorherigen Beitrag zur Rolle der Eltern geschildert, basieren Ratschläge und Meinungen zu Berufen und Tätigkeiten auf Erfahrungen und Ansichten. Größtenteils ist das schon Jahre her. Der Wandel von Berufsbildern und die rasante Entwicklung der Wirtschaft zwingen Unternehmen förmlich zu enormen Veränderungen in den täglichen Arbeits– und Produktionsprozessen. Unter dem Deckmantel der Digitalisierung und Globalisierung steckt auch der technologische Fortschritt. Für die Zukunftsfähigkeit der Wirtschaft ist die Verknüpfung von Technischen Fähigkeiten, digitalen Grundfähigkeiten und klassischen (Sozial-)Kompetenzen die Lösung.
Die Auswirkung
Dies hat auch Auswirkungen auf die Ausbildung vieler Berufe. Beispielsweise hat die Metall- und Elektroindustrie die Ausbildungsordnung wie den Anlagenmechaniker oder Elektroniker für Geräte und Systeme um digitale Inhalte erweitert. Allerdings werden an anderer Stelle einige Berufe durch die zunehmende Automatisierung in Unternehmen komplett wegfallen. Dies betrifft insbesondere „Helferberufe“. Aber auch Tätigkeiten im Finanz- und Rechnungswesen sowie in der Verwaltung, bei der die Dateneingabe ein großen Arbeitsanteil stellt.
Der Hintergrund
Vor dem Hintergrund der sich schnell wandelnden Berufswelt mitsamt stetig steigenden Anforderungen wird sich auch die Unsicherheit bei Jugendlichen künftig noch verstärken. Aber gerade diese Unsicherheit ist es, die zu mangelnder Urteilssicherheit führt und den Ausschluss von Berufen zur Folge hat. Betrachtet man allerdings eine Sonderauswertung der PISA-Studie 2018 zu den Berufswünschen von Jugendlichen, so liegt der Verdacht nahe, dass sich gerade Schüler lieber auf augenscheinlich “bekanntem” Terrain bewegen und etablierte Berufe wählen. Einerseits lautete das Fazit dieser Auswertung, dass auch im Zeitalter sozialer Medien und künstlicher Intelligenz viele Jugendliche kaum Tätigkeiten anstreben, die mit der Digitalisierung entstanden sind. Andererseits werden laut einer aktuellen Studie des Stifterverbandes Kindergärten und Grundschulen auffällig negativ bei der Vermittlung digitaler Fähigkeiten beurteilt. So ist es unter dem Strich kaum verwunderlich, warum vor allem etablierte Berufe sehr stark nachgefragt sind.
Die Herausforderung
Letztlich steht auch die Berufsorientierung vor einer großen Herausforderung. Zu sehr befindet sie sich in der Gegenwart und weniger in der Zukunft. Es vergeht viel Zeit bis die meisten Jugendlichen nach dem Schul- und Ausbildungsabschluss so richtig im Beruf ankommen. Gehen wir von fünf Jahre aus, so verändern sich in dieser Zeit nicht nur zum Teil die Berufsbilder, sondern auch die Arbeits- und Produktionsprozesse.
Das Fazit
Diese Veränderungen erfolgen nicht über Nacht, sondern sind in Ansätzen oftmals viel eher am zeitlichen Horizont zu erkennen. Demnach sollte schon jetzt vermittelt werden, was den Beruf mit hoher Wahrscheinlichkeit langfristig ausmacht und welche Arbeitstätigkeiten und Kompetenzen gefragt sein werden. Dies möglichst transparent zum Gegenstand der Berufsorientierung zu machen, ist eine wichtige Aufgabe und erleichtert Lehrkräften sowie Schülern bestehende Unsicherheiten, Berührungsängste sowie falsche Vorstellungen von Berufen abzubauen.
* Im Interesse einer besseren Lesbarkeit wird nicht ausdrücklich in geschlechtsspezifischen Personenbezeichnungen differenziert. Die gewählte männliche Form schließt selbstverständlich das weibliche und diverse Geschlecht ein